Manuelle Therapie
Die manuelle Therapie dient in der Physiotherapie der Behandlung von Funktionsstörungen des Bewegungssystems (Gelenke, Muskeln und Nerven):
Ein Skelettsystem-das, was bewegt wird-das Passive
Ein Muskelsystem-das Bewegende-das Aktive
Ein Steuerungssystem-das Übergeordnete-das Lenkende
Mit der Manuellen Therapie steht den Physiotherapeuten eine gezielte, gelenkschonende und meist schmerzfreie Behandlungsmethode zur Verfügung.
Die Auswahl der jeweiligen Technik wird durch den physiotherapeutischen Befund bestimmt.
Lösen von Blockierungen mit sanften und gelenkschonenden Griffen ist nur eine von vielen Möglichkeiten.
Für die Ausführung müssen Physiotherapeuten eine spezielle Weiterbildung mit Prüfung aus dem Bereich der Manuellen Medizin durchführen.
Die Manuelle Therapie fand nur langsam Eingang in die moderne Medizin und das wissenschaftliche Denken. In Deutschland entstanden, von den Berufsverbänden anerkannt, drei Schulen der Manuellen Therapie für Physiotherapeuten.
- Manuelle Therapie Schule des Ärzteverbandes (Deutsche Gesellschaft für Manuelle Medizin)
- Manuelle Therapie Schule des Interessenverbandes freiberuflicher Physiotherapeuten
- Das Fortbildungszentrum (DFZ) Mainz
Von der ärztlichen "Manuellen Medizin" unterscheidet sich die Manuelle Therapie darin, dass sie in Deutschland keine ruckartigen Techniken, sog. Techniken mit Impuls (Manipulation) an der Wirbelsäule, anwenden darf. So zumindest der Volksglaube, denn eine klare und verbindlich gesetzliche Regelung gibt es nicht.
Manuelle Lymphdrainage
Das Lymphsystem besteht aus Lymphgefäßen und aus lymphatischen Organen. Die Lymphgefäße leiten die Lymphe (Körperflüssigkeit) in das Venensystem ab, die lymphatischen Organe (Lymphknoten, Milz, Tonsillen, Thymus) und das lymphatische Gewebe der Schleimhäute dienen als Abwehrorgane, sowie Bildung- und Differenzierungsorgane der Lymphknoten.
Die manuelle Lymphdrainage (Lymphdrainage, die mit der Hand ausgeführt wird) ist eine Therapieform, deren Wirkungsweise breit gefächert ist. Sie dient als Ödem- und Entstauungstherapie angeschwollener Körperregionen, wie Arme und Beine oder Körperstamm. Diese Körperschwellungen können verschiedene Ursachen haben, z. B. nach Brustkrebsoperationen oder allgemein nach Operationen.
Weiterhin zählt die manuelle Lymphdrainage zu einer sehr wirkungsvollen Methode der Schmerzlinderung. Die Behandelten spüren eine deutliche Erleichterung, Schmerzmittel können verringert werden und der Heilungsprozeß kann schneller vonstatten gehen.
Vielfach wurde versucht, mit Geräten zur Lymphdrainage ähnliche Erfolge wie durch eine manuelle Lymphdrainage zu erzielen. Allerdings liegen derartige Geräte von der Effektivität momentan weit hinter einer manuellen Behandlung.
Bei stärkeren lymphatischen Problemen wird die Lymphdrainage ergänzt durch eine spezielle Hautpflege, Kompressionsverbände und spezifische Bewegungsübungen.
Therapie auf neurophysiologischer Basis
Dies bedeutet, dass Physiotherapeuten durch eine Zusatzausbildung mit Prüfung in der Lage sind, Patienten mit neurologischen Problemen (z.B. Multiple Sklerose, Morbus Parkinson, Zustand nach Schlaganfall und Hemiplegie) qualifizierter und effektiver zu behandeln.
Die PNF-Methode (Propriozeptive Neuromuskuläre Fascilitation) ist ein Konzept, wie die Muskulatur und ihre Funktionen am besten stimuliert oder gehemmt werden können, damit der Mensch die gegebenen Reize optimal funktionell nutzen kann.
Schlingentisch
Bei der Schlingentischbehandlung wird meist durch die Abnahme der Schwerkraft Bewegung erleichtert. Dies geschieht, indem der ganze Körper oder Teile des Körpers in Stoffschlingen gehängt werden. Durch diese Art der Aufhängung sollen Wirbelsäule oder spezielle Gelenke entlastet werden. Eingeschränkte oder ansonsten schmerzhafte Bewegungen werden massiv erleichtert.
Je nach Wahl des Aufhängepunktes kann eine Bewegung auch erschwert werden, sodass ein effektives Trainingsprogramm zur Muskelkräftigung erstellt werden kann.
Der Schlingentisch wird angewendet bei:
- Chirurgie:
Nach Schulteroperationen zur Vermeidung von Bewegungseinschränkung, Knie und Hüftmobilisation etc.
- Orthopädie
Wirbelsäulenprobleme (Bandscheibenentlastung), Mobilisation bei Arthrosen, Morbus Bechterew, Morbus Scheuermann, Knie, Schulter- und Nackenprobleme etc.
- Neurologie
Bei unvollständigen Lähmungen, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, Querschnittslähmung, Rückbildung von Muskulatur etc.
Podologie
Für Diabetiker ist es immens wichtig, sich in die Hände eines Podologen (medizinischer Fußpfleger) zu begeben.
Als Podologie bezeichnet man die nichtärztliche Heilkunde am Fuß, wobei der Wortstamm aus dem Griechischen kommt.
Die Aufgaben von Podologen betreffen vorbeugende und heilende therapeutische Tätigkeiten im Bereich des Fußes. Dies umfasst unter anderem die Ausübung der medizinischen Fußpflege. Die entsprechenden medizinischen Fachgebiete wären z.B. Innere Medizin (Diabetologie), Orthopädie, Chirurgie und Dermatologie.
In Deutschland sind die Podologen als medizinischer Fachberuf definiert.